Das Thema meiner Dissertation:

Die 10. Volkskammer der DDR

im Prozeß der deutschen Vereinigung (1990)

 

Die 10. Volkskammer war das erste (und letzte) demokratisch legitimierte Parlament der DDR. Ihre Legislaturperiode, von der Konstituierung (5.4.1990) bis zur freiwilligen Selbstauflösung (2.10.1990), dauerte nur wenige Monate. Die am 18. März 1990 gewählten 400 Abgeordneten waren Neulinge im demokratischen Parlamentarismus; ihre Aufgabe aber war gewaltig: den eigenen Staat abzuschaffen und die deutsche Einheit in geordneten Bahnen herzustellen.

 

Der Unerfahrenheit der Parlamentarier, die von außen eher belächelt wurden („Laienspieler“), steht ein zumindest quantitativ beeindruckendes Pensum gegenüber. Nicht zuletzt unternahm die Volkskammer mit dem Beitrittsbeschluß (in den Morgenstunden des 23.8.1990) den eigentlich zentralen, konstitutiven Schritt in die deutsche Einheit.

 

Meine Dissertation untersucht Leistungen und Defizite der letzten Volkskammer und will den Beitrag dieser Institution zur deutschen Vereinigung herausarbeiten. Darzustellen sind ebenso die inneren und äußeren Rahmenbedingungen, unter denen ihre Akteure – Abgeordnete, Fraktionen, Ministerrat unter Lothar de Maizière – gewirkt haben. Hierbei kommen den Lernprozessen der „Laienspieler“ und den vielfältigen Kooperationsprozessen zwischen Ost und West in den letzten Monaten der DDR große Bedeutung zu. Zeitlich reicht die Darstellung vom Wandel der 9. Volkskammer seit Herbst 1989 über den (um 144 Volkskammerabgeordnete erweiterten) 11. Deutschen Bundestag bis zu den ersten gesamtdeutschen Parlamentswahlen am 2. Dezember 1990.

 

Die Arbeit wird betreut von Professor Dr. Werner Müller (Universität Rostock, Lehrstuhl für Zeitgeschichte).

 

Fragen und Hinweise sind erwünscht! Setzen Sie sich bitte per E-Mail mit mir in Verbindung.

 

Foto (v. l. n. r.): PDS-Fraktionschef Dr. Gregor Gysi, CDU-Fraktionschef Dr. Günther Krause, Ministerpräsident Lothar de Maizière (CDU) und der Minister für Abrüstung und Verteidigung Rainer Eppelmann (Demokratischer Aufbruch) im Small-Talk.

 

Projektmeldungen:

- Aktuelles aus der DDR-Forschung. Ein Newsletter der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Nr. 1/2004, in: Deutschland Archiv. Zeitschrift für das vereinigte Deutschland 37 (2004), Nr. 2, S. 367.

- Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. (Hrsg.): Abstracts 2003, Ausländerförderung / Deutsche Graduiertenförderung. Kurzfassungen der Promotionsvorhaben der im Jahre 2003 in unsere Stipendienprogramme aufgenommenen Graduierten, Sankt Augustin 2004, S. 8.

 


© Gunnar Peters / www.gunnar-peters.de (2002-2007). Letzte Änderung: 26.02.2007

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